Ein Derby kurz vor Saisonende

Mit Spannung wird das Duell zwischen dem FC Thalhofen und BSK Olympia Neugablonz in der Fußball-Bezirksliga-Süd erwartet. Am Samstag ist um 15.30 Uhr Anstoß am Mühlsteig in Marktoberdorf. Dabei geht es insbesondere für die Schmuckstädter um lebensnotwendige Punkte im Abstiegskampf. Der Aufsteiger, der nicht nur das leichtere Restprogramm hat, liegt vier Zähler vor dem BSK.

„Thalhofen muss jetzt umdenken. Sie sind gegen Neugablonz eindeutig in der Favoritenrolle“, macht Coach Günter Bayer unmissverständlich deutlich. Der 65-jährige Übungsleiter hat es nicht leicht. Über die gesamte Saison hinweg kämpft er mit Personalsorgen. Während der Großteil der Mannschaften über längere Phasen stets mit der gleichen Mannschaft auf den Platz geht, muss Bayer immer wieder improvisieren. Hinzu kommt, dass einige Spieler den Ernst der Lage noch nicht immer ganz begriffen haben. „Es gibt doch tatsächliche einige Spieler, die jetzt, in der wichtigsten Phase der Saison einfach in den Urlaub fahren“, schüttelt der Cheftrainer hier nur mit dem Kopf. Dass hierbei nicht nur der Verein, sondern die Mannschaft dabei auf der Strecke bleibt, kommt noch erschwerend hinzu. Nichtsdestotrotz wird Bayer alles daransetzen, mit den noch verbliebenen Jungs den Kampf anzugehen. Denn eine Niederlage in Thalhofen kann und darf sich der BSK Olympia Neugablonz überhaupt nicht erlauben. Parallel spielt die Bayernliga-Reserve des 1. FC Sonthofen gegen den FC Wiggensbach. Auch hier haben beide Mannschaften noch aus eigener Kraft die Chance, den Klassenerhalt, ja zumindest die Relegation zu erreichen.

Davon entfernt ist der FC Thalhofen. Der Aufsteiger ist nicht nur in einer beeindruckenden Form, sondern seit dem Frühjahrsstart nach der Winterpause sogar ungeschlagen. Vier Siege stehen drei Unentschieden gegenüber. Selbst gegen die Spitzenteams Durach, Bad Grönenbach und Mitaufsteiger Türkgücü Königsbrunn konnte gepunktet werden. „Thalhofen könnte mit einem Unentschieden sehr gut leben, wir auch, wenn gleich uns ein Sieg viel besser täte“, so Bayer. Mit der Favoritenrolle kann Florian Niemeyer sehr gut umgehen. Der 32-jährige Coach des FC Thalhofen will gegen Neugablonz unbedingt den Sack zumachen. „Ich glaube schon, dass wir mit 37 Punkten durch sind“, will er aber dennoch nichts dem Zufall überlassen. Denn die Ostallgäuer haben mit Buxheim und Babenhausen das leichtere Restprogramm als der BSK, könnten bei einem Ausrutscher gegen Neugablonz dann hier den Sack zumachen. Im Heimspiel gegen Neugablonz sieht er seine Mannschaft deshalb vorn, „weil wir fußballerisch und konditionell das bessere Team sind. Der BSK wird versuchen, viel Härte und Hektik ins Spiel zu bringen. Aber wir sind darauf eingestellt.“

Insgeheim erwarten beide Trainer einen heißen Tanz, wenn gleich das Wetter wohl nicht ganz so mitspielen wird, wie es für das Wochenende vorhergesagt wird. „Thalhofen hat tolle Fans, die die Mannschaft auch auswärts begleiten“, hofft Bayer auch auf die Unterstützung der BSK-Anhänger. Stefan Günter