Der BSK Olympia Neugablonz geht am Samstag (10.8.) in eine weitere Saison in der Kreisliga Allgäu Süd. Mit Kevin Thiel (FSV Marktoberdorf) und Kenan Yildirim (BSC Memmingen) haben nur zwei Spieler den Verein in der abgelaufenen Spielzeit verlassen. Auch auf den Posten des Cheftrainers gibt es eine Änderung: Auf Spielertrainer Mathias Franke folgt Nicolas Zenkner, der seit Juli das Kommando bei den Schmuckstädtern hat. Vor dem Auftaktmatch gegen das U23-Team des TSV Kottern - Anpfiff ist bereits um 13 Uhr im Waldstadion – stand der neue Übungsleiter des BSK Rede und Antwort.
Wie fällt die Vorbereitungsphase aus Deiner Sicht aus?
Nicolas Zenkner: Die Mannschaft hat sehr gut mitgezogen. Selbst der Fitnesszustand ist sehr, sehr gut. Für mich waren die Ergebnisse in der Vorbereitungsphase zweitrangig, lässt man das Pokalspiel außen vor. Unterm Strich bin ich zufrieden mit der Arbeit der Jungs.
Welche Erkenntnisse ziehst Du aus den Vorbereitungsspielen?
Zenkner: Im ersten Testspiel gegen den FC Blonhofen haben wir viele Fehler gemacht. In den darauffolgenden Partien haben wir die Fehler abgestellt und vieles umgesetzt. Wir sind hier auf einem guten Weg.
Bis auf zwei Spieler ist die Mannschaft zusammengeblieben. War dies in der Vorbereitung hilfreich?
Zenkner: Wenn eine Mannschaft zum Großteil gleichbleibt, bis auf ein paar kleine Änderungen, ist das immer von Vorteil. Da fällt das sogenannte Kennenlernen auf jeden Fall weg und jeder ist bereits auf den anderen abgestimmt.
Mit Lucas Stumpe, Gürkan Gürtürk und Can Balcioglu sind wieder drei Ehemalige zum BSK zurückgekehrt. Inwiefern sind sie für das Team eine Bereicherung.
Zenkner: Mit ihnen kommen natürlich drei erfahrene Spieler zurück, die dem Spiel im Gesamten zugutekommen. Mit Lucas hast du hier natürlich geballte Erfahrung und Disziplin an Land gezogen, die vor allem unseren jüngeren Spielern weiterhilft. Gürkan und Can sind spielerisch eine Bereicherung, das hatten sie auch schon damals unter Beweis gestellt.
Vom Co- nun zum Cheftrainer – wie fühlst Du Dich in dieser Rolle?
Zenkner: Sicherlich ist das nochmal etwas anderes. Doch auch in Mauerstetten durfte ich ranschnuppern, wenn mein Dad im Urlaub war. Hier hat man dann auch wieder mehr Verantwortung, die aber keinen Abriss tut, um diesen Job gerne zu machen.
Mit dem Heimspiel gegen das U23-Team des TSV Kottern startet Neugablonz am Samstag die neue Spielzeit. Ist ein Sieg fest eingeplant?
Zenkner: Ein Sieg zum Auftakt ist immer ein Wunsch. Doch wir müssen gegen Kottern alles in die Waagschale schmeißen, um auch als Sieger vom Platz zu gehen. Ich denke, dass Kottern nicht freiwillig die Punkte herschenken wird. Es wird ein harter Kampf.
Mit Obergünzburg und Füssen folgen zwei schwere Auswärtsspiele, ehe Aufsteiger Buching/Trauchgau im Waldstadion seine Visitenkarte abgibt. Welche Rolle kann und will der BSK in der kommenden Saison spielen?
Zenkner: Ich denke persönlich von Spiel zu Spiel, doch wir werden natürlich so viele Punkte wie möglich sammeln. Solange wir hier erstmal nichts mit der unteren Region zu tun haben, bin ich voll zufrieden fürs Erste.
Im zweiten Testspiel gewann der BSK Olympia Neugablonz gegen den Kreisligisten SV Heiligkreuz mit 4:1. Eine deutliche Leistungssteigerung war in dieser Begegnung erkennbar, die auch die Tore umgesetzt wurde. Bereits in der ersten Minute war es Sand Marjanovic, der den Führungstreffer erzielte. Benjamin Maier (19, 36) und Sahan Bahtjar trugen sich ebenfalls in die Torschützenliste ein. Bereits am kommenden Sonntag wird es erst. Der BSK empfängt in der ersten Runde des Kreispokals den FC Türk Spor Kempten.
Wenn am 25. Juni der BSK Olympia Neugablonz offiziell seine Vorbereitungsphase startet, werden dann auch zwei talentierte A-Jugendspieler den Sprung in den Seniorenbereich vollzogen haben. Bis dahin kicken Eraldo Stafa und Marcel Erhart für das U19-Team der Schmuckstädter. Zwei Pflichtspiele stehen für sie noch aus.
Eraldo Stafa hatte bisher drei Einsätze in der Ersten, wobei er auch beim Relegationsspiel in Ronsberg gegen den TSV Babenhausen eingewechselt wurde. „Nach dem 2:2 war ich bei meiner Einwechslung schon etwas aufgeregt“, blickt der 18-Jährige mit gemischten Gefühlen zurück. Sicherlich war es für ihn etwas besonders vor über 500 Zuschauern zu kicken, doch die Niederlage sei auch für ihn sehr bitter gewesen. Nun wird er in der kommenden Saison den Konkurrenzkampf im Seniorenbereich zu spüren bekommen. „Natürlich ist der Schritt groß, doch ich werde es schaffen, weil es mein Anspruch ist“, zeigt er sich optimistisch.
Vor einer großen Hürde steht auch sein Teamkollege Marcel Erhart. Der 18-Jährige hütet noch das Tor der A-Jugend. Die vergangenen Wochen trainierte er sogar stets mit Dennis Starowoit und Tobias Steiner mit. Gerade zum BSK-Titan Starowoit schaut er auf: „Es ist doch für jeden ein Traum, die Nummer eins zu werden.“ Vor seiner Zeit beim Fußball war er Goali beim ESV Kaufbeuren. „Ich bin ein ehrgeiziger Typ, der aus den Fehlern lernt“, so Erhart über sich. Einmal die Woche erhalten alle Torhüter ein spezielles Training von Berndt Sonntag. Über Marcel Erhart kann er nur Positives berichten: „Er hat ein gutes Reaktionsvermögen, ist ein angstfreier Torwart, das heißt er geht bei hohen Bällen und Zweikämpfen hinein. Ja, er hat Talent und tolle Ansätze.“ Zusammen mit Eraldo Stafa wird Erhart noch bei zwei Punktspielen der A-Jugend auf dem Spielberichtsbogen vermerkt sein: Am 25. Juni daheim gegen JFG Oberes Günztal und am 2. Juli auswärts gegen die SG Roßhaupten/Rieden. „Beide Jungs werden sich weiterentwickeln“, ist Jugendleiter Ertan Cihan überzeugt. Stefan Günter
Es war ein Relegationskampf, der seinesgleichen sucht: Doch der Ausgang verlief alles andere als rosig. Nach der Niederlage des BSK Olympia Neugablonz im Entscheidungsspiel um den Ligenverbleib in Schwabens höchster Liga haben die Schmuckstädter gegen Babenhausen den Kürzeren gezogen (wir berichteten bereits). Selbst Tage später können viele im Verein den Abstieg in die Kreisliga noch nicht ganz fassen.
BSK-Chef Georg Steiner war buchstäblich in einer Schockstarre. Mit so viel Zuversicht ging Neugablonz an diese Mission heran. Bis zur 84. Minute lief auch alles nach Plan, ehe Babenhausen den Turbo anschaltete und den BSK buchstäblich überrannte. „Es ist irgendwie noch nicht real“, kann es selbst Kapitän Mathias Franke weiterhin ganz verstehen, was an diesem Mittwoch vor exakt einer Woche in Ronsberg passierte. Auch jetzt könne er es nicht begreifen, was dazu geführt habe. Von wütend bis ratlos und traurig – die Gefühlslage beim 31-Jährigen hat sich binnen einer Woche stetig geändert. „Sicherlich tut es weh. Wir gehören einfach in die Bezirksliga“, weiß Franke nun, dass es der Fußballgott zumindest in dieser Saison mit dem BSK nicht gut meinte. Cheftrainer Dragan Lazic verglich die Situation ähnlich wie sie auch Bundesligist Hertha BSC Berlin erlebte. Nur dass die Hauptstädter nicht abgestiegen sind. „Fußball kann so hart, dreckig und gemein sein“, bringt es Franke auf den Punkt.
Dass Neugablonz zum Saisonende überhaupt nochmals so stark zurückgekommen ist, hatten die Wenigsten auf dem Schirm. Dabei erlebte der BSK immer wieder ein Wechselbad der Gefühle. Negativer Höhepunkt vor der Winterpause war die Serie von sechs Niederlagen in Folge. Das brachte Neugablonz in den Abstiegssog. Für Sportvorstand Antonio Mezzoprete gibt es einige Ursachen, dass die Saison letztendlich so verlaufen ist. „Corona spielt mit Sicherheit eine entscheidende Rolle und auch das Verletzungspech“, verweist er im gleichen Atemzug auch auf die Situation der vielen Schichtarbeiter in der ersten Mannschaft. „Es war uns nicht immer möglich, gemeinsam alle Spieler zu einem Training begrüßen zu können.“ In den zurückliegenden 28 Pflichtspielen brachte der BSK mindestens zwölf Spiele nicht mit zehn Mann zu Ende. Neunmal Gelb-Rot stehen sogar drei Rote Karten gegenüber. 89-mal zückten die Unparteiischen gegen Neugablonz den gelben Karton. Die Fairnesswertung schlossen die Schmuckstädter übrigens auf dem vorletzten Rang ab.
Personell tut sich derweil auch einiges: Mit Michael Henne (FSV Marktoberdorf) und Dorijan Ozvald (SV Eggenthal) stehen zwei Spieler fest, die den Verein verlassen. Offen ist noch, welches Angebot Daniele Sgodzaj annehmen wird. Nach nur einer Saison wird sich der 22-Jährige definitiv einer neuen Herausforderung stellen. „Auch wenn wir die Klasse gehalten hätten, ein Umbruch ist unvermeidbar“, so Franke. Sportvorstand Mezzoprete schlägt in die gleiche Kerbe. „Es gibt es nur eine Richtung. Wir müssen die Mannschaft verjüngen.“ Der Kader soll in den kommenden 14 Tagen stehen. Stefan Günter
Frenetischer Jubel beim TSV Babenhausen, bittere Enttäuschung dagegen beim BSK Olympia Neugablonz: Im Duell der Bezirksligisten in der ersten Relegationsrunde hatten die Unterallgäuer am Ende einen längeren Atem und den unbändigen Siegeswillen. Babenhausen gewann nach Verlängerung mit 3:2 und schickt die Schmuckstädter in die Kreisliga.
Dabei war es vor rund 500 Zuschauern auf der Sportanlage in Ronsberg der verheißungsvolle Beginn des BSK. In der siebten Minute erwischte Benjamin Maier nach einer mustergültigen Vorlage von Mathias Franke den Ball perfekt und drosch ihn volley unhaltbar ins Tor zur 1:0-Führung. Zwar entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, es fehlten aber die Torraumszenen. Babenhausen gab trotz des Rückstands nie auf. Neugablonz erwischte in den zweiten 45 Minuten erneut den besseren Start. Kapitän Mathias Franke schiebt 180 Sekunden nach dem Wiederanpfiff zum 2:0 ein. Die Partie wurde ruppiger. Babenhausen erhöhte das Tempo, ohne Kapital daraus schlagen zu können. Als Daniel Sgodzaj mit Gelb-Rot vom Platz flog, musste der BSK mit zehn Mann die Schlussphase bestreiten. Die hatte es in sich: Babenhausens Torwart Marius Staiger wechselte das Trikot, spielte im Feld und sorgte für neuen Schwung. Der TSV setzte alles auf eine Karte, wechselte den 38-jährigen Stefan Schlögel ein, der mit seiner Erfahrung und Abgezocktheit binnen zwei Minuten das Spiel mit seinen beiden Toren drehte. Beim Anschlusstreffer zum 1:2 leitete Torwart Staiger erfolgreich einen Konter ein. Mehr Biss, mehr Willen hatten die Unterallgäuer in der Verlängerung. Ein Eigentor von Dorijan Ozvald brachte Neugablonz auf die Verliererstraße. Ein letztes Aufbäumen in der Schlussphase brachte nichts mehr. Stefan Günter