Erneuter Derbysieg für die Spielvereinigung

 Nach dem Schlusspfiff fachsimpelten die beiden Vereinsvorstände Gerhard Bucher (links) und Georg Steiner. Bild Stefan Günter
Nach dem Schlusspfiff fachsimpelten die beiden Vereinsvorstände Gerhard Bucher (links) und Georg Steiner. Bild Stefan Günter

Der BSK Olympia Neugablonz hat auch das zweite Stadtderby in der Fußball-Bezirksliga-Süd gegen die SpVgg Kaufbeuren verloren. Die Schmuckstädter unterlagen auch das Rückspiel mit 0:3. Dabei war der BSK über weite Strecken das bessere Team, nutzte aber hundertprozentige Chancen nicht.

Perfekte Bedingungen im Parkstadion. Die Massen strömten ins weite Rund. Über 600 Besucher ließen sich diese Partie nicht entgehen. Die SVK erwies sich zudem als perfekter Gastgeber für dieses Prestigeduell. Ein extra aufgestellter Getränkewagen und zahlreiche Bierbänke wurden aufgestellt. Der Anpfiff verzögerte sich, weil noch genügend Besucher ins Stadion wollten.

Den besseren Start erwischte der Gastgeber. In der sechsten Minute donnerte Bora Imamogullari die Kugel mit dem ersten Schuss zum 1:0 in die Maschen. Doch der BSK ließ sich davon nicht beeindrucken. Fortan spielte nur noch eine Mannschaft. Neugablonz war ständig am Drücker, vergab durch Dzhan Karabash und Benjamin Maier hochkarätige Möglichkeiten zum Ausgleich, wenn nicht gar zur Führung. Immer wieder drängte der BSK die SVK in deren Hälfte. Das Chancenplus der Gäste wuchs. Kaufbeuren durfte sich bei seinem Schlussmann Fabio Zeche bedanken, der mit Glanzparaden sein Team im Spiel hielt. Die knappe Pausenführung war zu diesem Zeitpunkt relativ glücklich.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Schmuckstädter gefährlich. Doch ein Foulspiel von Michael Henne, das Schiedsrichterin Paulina Koch konsequent mit der Roten Karte bestrafte, brachte den BSK aus dem Tritt. Auch sonst zeigte die Unparteiische eine klasse Leistung und hatte die Partie von Beginn an im Griff. Mit zehn Mann ging es für Neugablonz fortan gegen Kaufbeuren, die aus den wenigen Möglichkeiten konsequent und eiskalt zuschlugen. In der 58. Minute erzielte Robin Conrad nach einem Konter die 2:0-Führung. Neugablonz wehrte sich weiterhin, blieb in der Offensive gefährlich, doch scheiterten sie immer wieder an Fabio Zeche. Als Robin Conrad erneut traf (66.), war der Drops gelutscht und Kaufbeuren spielte die Führung herunter. Nach dem 5:3-Hinspielerfolg im Waldstadion feierte die SVK auch den Erfolg im Rückspiel. „Derbysieger, Derbysieger, hey hey“, skandierten die SVK’ler direkt nach dem Schlusspfiff, als sich die gesamte Mannschaft in einem Kreis selbst feierte.

Auffallend in diesem Match war, dass Neugablonz seit dem Start nach der Winterpause nicht mehr wiederzuerkennen ist. „Wir haben als Mannschaft gut zusammengespielt und harmoniert“, sagt Benjamin Maier, der erneut viele Chancen liegen ließ. „Klar bin ich enttäuscht, aber wir blicken nach vorne. Mit so einer Leistung brauchen wir uns in keiner Weise verstecken.“ Für Kapitän Mathias Franke war der Knackpunkt in diesem Spiel die Rote Karte. „In meinen Augen hätte die Schiedsrichterin auch Gelb-Rot geben können.“ Allerdings hätte aus Sicht von Franke schon im ersten Durchgang eine Vorentscheidung fallen können. „Mit einem 2:1 oder 3:1 für den BSK wird das ein ganz anderes Spiel“, so der 30-Jährige. Was Mathias Franke aber positiv stimmt, „dass wir nicht aufgehört haben zu spielen. Wir hatten trotz des Rückstands immer noch Chancen, wobei Kaufbeurens Torwart heute einen Sahnetag hatte.“ BSK-Cheftrainer Dragan Lazic wiederum haderte während dem Spiel mit der Chancenverwertung, attestierte seinen Jungs nach dem Schlusspfiff einen starken Auftritt. „Das war mitunter das beste Spiel seit langer Zeit.“ Er sei sehr stolz auf seine Jungs, spielerisch habe man über weite Strecken überzeugt. „Der Ausfall von Henne tut uns enorm weh“, geht der 52-jährige Übungsleiter davon aus, dass er mindestens zwei Spiele fehlen wird.

Des einen Leid ist des anderen Freud. Torschütze Bora Imamogullari war nach dem Schlusspfiff überglücklich. „In der ersten Halbzeit hatten wir natürlich Glück, aber unser Matchplan ging auf. Wir haben aus wenigen Chancen die entscheidenden Tore gemacht.“ Konnte Mahmut Kabak das Hinspiel aufgrund eines Schwächeanfalls nicht verfolgen, umso mehr genoss er die Atmosphäre im Parkstadion und den Sieg. „Je länger das Spiel ging, desto einfacher wurde es für uns. Das 2:0 und die Rote Karte gegen Neugablonz waren der Knackpunkt in diesem Spiel“, so der SVK-Coach. Für ihn sei es ein verdienter Sieg. Trotzdem lobte er das Spiel des BSK. „Fußballspielen können sie, vor allem in der Offensive sind sie kreativ und haben gute Ideen.“ sg

 

Weitere Reaktionen zum Derby

 

Georg Steiner, BSK-Vorstand: „Der Mannschaft mache ich überhaupt keinen Vorwurf. Im ersten Abschnitt waren wir klar die bessere Mannschaft, allerdings haben wir es versäumt die Tore zu machen. Knackpunkt in diesem Spiel war für mich die Rote Karte. Kaufbeuren hat auch clever seine Tore erzielt.“

 

Gerhard Bucher, SVK-Vorstand: „Erst einmal bin ich glücklich über die Zuschauerresonanz. Die Atmosphäre im Parkstadion hat heute richtig Spaß gemacht. Der BSK war im ersten Abschnitt die bessere Mannschaft. Auch ein Unentschieden oder eine knappe Führung der Gablonzer wäre nicht unverdient. Dann wäre das Spiel auch anders verlaufen. Ich finde, wir waren in der zweiten Halbzeit einen Tick besser. Unser Torwart hat uns im Spiel gehalten, hat nicht nur in Ottobeuren, sondern auch heute überragend gehalten.“

 

 

Fabio Zeche, SVK-Torwart: „Ich bin glücklich, weil ein Derbysieg immer etwas Besonderes ist. Im Hinspiel ging zwar mehr die Post ab, doch bin ich mit dem Spielverlauf mehr als zufrieden, da am Ende die null stand. Großes Lob an meine Vorderleute und großes Lob an Neugablonz, die immer gefährlich waren und uns reingedrückt haben. Am Ende sind es für uns drei wichtige Punkte. Dieser Derbysieg pusht uns für die nächsten Aufgaben.“ sg